In der 2. Runde der diesjährigen Jugend-Mannschaftsmeisterschaft durfte erstmals unsere U14 an den Start. Die Mannschaft mit Cedric Chassard, Moritz Ewerhardy, Emily Fuchs und Denny Tobias musste gleich in ihrem ersten Spiel gegen den wohl stärksten Gegner, die U14 unseres Nachbarvereins aus Heusweiler, antreten. Am 1. Brett traf der amtierende U12-Saarlandmeister aus Riegelsberg auf seinen Titelkollegen der U14, ein von der Papierform her völlig offener Kampf. An Brett 2 hatte der Vizemeister der U14 die Vizemeisterin der gleichen Altersklasse als Gegnerin und war leicht favorisiert. An Brett 3 waren wir mit der U14-Meisterin deutlicher Favorit, aber Denny am 4. Brett hatte einen Gegner, der über deutlich mehr Erfahrung verfügte.
Emily suchte wie üblich von Anfang an ihre Chance in der Offensive. Nach einer Ungenauigkeit Ihres Gegners stellte sie zunächst dessen Läufer ins Abseits und startete dann einen furiosen Angriff, unter dem die Stellung ihres Gegners bald völlig auseinander fiel, und sorgte so für unsere frühe Führung.
Denny Tobias belohnte sich selbst für seinen Trainingsfleiß. Zug um Zug verbesserte er seine Stellung, nutze jeden Fehler seinen Gegners aus, ohne aber unnötige Risiken einzugehen. Alle Fallen des Gegners vermied er und führte seinen immer größer werdenden Materialvorteil zu einem sicheren Punkt, seinem ersten Sieg in einem Mannschaftsspiel überhaupt. Herzlichen Glückwunsch, Denny!
An Brett 1 hatte Cedric die Eröffnung schlecht behandelt. Sein Gegner verbrauchte sehr viel Zeit bei dem Versuch, den Vorteil auszubauen, aber Cedric wehrte sich geschickt und holte Zug um Zug seine Entwicklung nach, die er anfangs zurückstellen musste, um kein Material zu verlieren. Sein Gegner kam immer mehr unter Zeitdruck und ein kleines Stück seines Vorteils, und nach 25 Zügen hatte Cedric erstmals wieder eine ausgeglichene Stellung erreicht. Da ein halber Punkt den Mannschaftssieg sicherte bot er es geschickt mit seinem „Ausgleichszug“ ein Remis an, sein Gegner zögerte noch ein paar Minuten, willigte dann aber in das Unentschieden und damit den Riegelsberger Mannschaftssieg ein.
Am 2. Brett hatte Moritz eine komplizierte Stellung, die kurze Zeit so aussah, als bekäme seine Gegnerin einen heftigen Angriff. Aber Moritz wehrte diesen geschickt ab, um seinerseits die gegnerischen Angriffsfiguren in Bedrängnis zu bringen. Statt sich zurück zu ziehen setze seine Gegnerin alles auf eine Karte und opferte einen Springer, aber auch jetzt behielt Moritz einen kühlen Kopf und verband auf sehenswerte Weise Verteidigungszüge mit Dominanz im Zentrum. In einer genau berechneten Schlusskombination verzichtete er auf einen Turmgewinn, um mit Hilfe eines starken Freibauern und dem Besitz der offenen Zentrallinie einen nicht zu parierenden Mattangriff wunderschön zum in dieser Höhe nicht erwarteten, aber verdienten 3,5:0,5 Endstand zu führen.
Unsere jüngere Jugendmannschaft trat in ihrer 2. Runde gegen die Kinder von Lasker Kirkel an.
Am 4. Brett spielte Sebastian Eiffler eine sehr konzentrierte Partie. Er bestrafte jeden Fehler seines Gegner und sicherte sich nacheinander einen Bauern, eine Figur und dann sogar die Dame. Sein König geriet dabei unter Beschuss der verblieben gegnerischen Figuren, insbesondere des Turmpaares. Aber Sebastian ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen, passte auf, dass er nicht Matt wurde und drang dann selbst auf die gegnerische Grundreihe ein, um dort Matt zu setzen. Damit gewann auch Sebastian seinen ersten Punkt für die Mannschaft, auch ihm herzlichen Glückwunsch!
Raphael Klein war nach seinem Sieg in der 1. Runde sehr motiviert, aber am Sonntag war ihm das Glück nicht hold. Früh kam er in materiellen Nachteil, und sein Gegner ließ auch weiter nicht locker. Raphael hatte seinen König, ganz wie es richtig ist, früh in Sicherheit auf dem Königsflügel gebracht, aber seinem Gegner gelang es, dort die Turmlinie zu öffnen. Dame und Turm auf diese Linie sind eine furchtbare Angriffsbatterie, die sein Gegner geschickt einsetzte und so zu einem Matt aus dem Lehrbuch und seine Mannschaft damit zum Ausgleich kam.
Auch Cecila Chassard am 1. Brett war an diesem Tag nicht mit dem Glück im Bunde. In der Eröffnung verlor sie eine Figur, kämpfte aber sehr gut weiter und gewann verdient ihre Figur gegen 2 Bauern und dann auch Bauer um Bauer zurück, um sogar plötzlich aus einigen Verwicklungen mit einem gefährlichen Freibauern den vollen Punkt schon vor sich zu sehen. Aber Ihre Grundreihe war „schwach“, dass heißt, ein Turmschach auf der 8. Reihe führt zu Matt. Mit einer sehenswerten Serie von Damenzügen, die alle das Ziel hatten, Cecilias Dame wegzulocken, sogar mit einem Opferangebot nutzte ihr Gegner diese Schwäche so lange aus, bis er endlich zu seinem Schach mit anschließendem Matt kam, und es stand 1:2 für Kirkel. Schade, Cecilias Kampfgeist hätte den Sieg verdient gehabt.
So blickten alle Augen auf Konstantin Blaß, der am 2. Brett in der Eröffnung einen Bauern verloren hatte, aber beide Spieler hatten ihre Könige in der Mitte stehen, und so konnten auf beiden Seiten die Türme nach Herzenslust fesseln und angreifen. Konstantin behielt hier den besseren Überblick und gewann zunächst eine Qualität und danach noch die gegnerische Leichtfigur. Das anschließende Spiel mit dem Turm gegen die Bauern spielte er sehr konzentriert und eroberte zunächst alle gefährlichen Bauern, ehe er unter den Augen aller Zuschauer zum Mattfinale ansetzte und so der Mannschaft den 2. Brettpunkt und damit einen Mannschaftspunkt sicherte.