Traditionell findet über das Pfingstwochenende die Begegnung mit unserer Partnerstadt Gisors statt. Nachdem im letzten Jahr die Freunde aus Gisors nach Riegelsberg kamen stand in diesem Jahr unsererseits ein Besuch in Gisors an.
Die Städtepartnerschaft zwischen Riegelsberg und Gisors in der Haute-Normandie in Frankreich besteht nun schon seit 47 Jahren. Am 5. Juli 1970 unterzeichneten beide Bürgermeister in der Turnhalle der Lindenschule im Rahmen eines Heimatfestes die Partnerschaftsurkunde. Wie viele andere deutsche Städte und Gemeinden wünschte sich auch Riegelsberg damals eine Partnerschaft mit einer ausländischen Gemeinde. Dabei konnte angeknüpft werden an die Kontakte, die seit 1965 zwischen dem Heimkehrerverband Riegelsberg und dem Verband der ehemaligen Kriegsteilnehmer der französischen Stadt Gisors in der Normandie bestanden. Nachdem die beiderseitigen Stadt- und Gemeinderäte sich kennengelernt hatten, konnte das Vorhaben damals zügig vorangetrieben werden. In den ersten Jahren lag der Schwerpunkt vor allem auf der Aussöhnung und dem gegenseitigen Kennenlernen, später wurde der Zusammenhalt zusätzlich durch das Zusammenwachsen Europas gestärkt. Maßgebliche Organisatoren bei der Partnerschaft sind seit vielen Jahren zum einen die Gemeinde Riegelsberg und Jutta Christmann vom TuS Riegelsberg, die sich um den genauen Ablauf der Jumelage kümmert.
Neben den „Offiziellen“ der Gemeinde, dem TUS Riegelsberg und den Radsportfreunden Phönix beteiligte sich in diesem Jahr auch erstmals unser Verein an der Jumelage. Mit einer sechsköpfigen Delegation – Luisa und Paulina Holschuh, Katharina Weiten, Andreas Röhrig sowie Hans Jürgen und Barbara Alt – starteten wir am Samstag morgen um 7.00 Uhr nach Gisors. Die erste Rast legten wir nahe Reims ein, um uns mit Kaffee und frischen Croissants zu stärken. Bei einer weiteren Rast hatten wir dann die Gelegenheit in Beauvais, knapp 40 km vor Gisors, französischen Flair zu schnuppern. Pünktlich um 15.30 Uhr erwarteten dann uns unsere Freunde vor dem salle des fetes in Gisors. Die Feuerwehr hatte ihren Leiterwagen ausgezogen und begrüßte und mit Getöse. Da viele unserer Delegation seit Jahren regelmäßig an dem Austausch teilnehmen war die Begrüßung entsprechend herzlich. Bei Cidre und Gebäck begrüßte uns der Bürgermeister von Gisors und in fast fließender französischer Sprache ließ es sich unser Bürgermeister, Klaus Häusle, nicht nehmen zu antworten. Nachdem wir unseren Gastfamilien zugeteilt wurden fuhren wir zunächst in die jeweilige Unterkunft. Am Abend erwartete uns ein bunter Abend mit allen Beteiligten. Auch hier war die herzliche und verbundene Atmosphäre zu spüren. Bis in die Nacht wurde ganz in französischer Manier gegessen, getrunken, getanzt und gelacht. An Pfingstsonntag besuchten wir bei strahlendem Sonnenschein zunächst die Gärten von Montagny: in privaten wundervollen Gärten stellten Künstler ihre Werke aus. Leider war die Zeit zu knapp, um alle Exponate und Gartenanlagen zu bestaunen. Für den späten Mittag war ein gemeinsames Grillfest geplant. Unsere französischen Freunde hatten viele Leckereien zusammen getragen, um uns alle zu verköstigen.
Bevor wir dann zu einem ersten Schnellschachturnier antreten durften wurden in einem sehr schönen Rahmen die Gastgeschenke aus getauscht. Natürlich ließen wir es uns nicht nehmen als zertifizierter TOP Schachverein Mädchen und Frauenschach unseren neuen Schachfreunden neben einem Taktikbuch ein rosa Schachbrett zu schenken.
Im Clubraum des Schachvereins „Les Templiers des échiquier“ spielten wir zwei Runden Schnellschach mit einer Bedenkzeit von 25 Minuten plus 10 sec. pro Zug. Runde 1 konnten wir mit 4:2 für uns entscheiden und auch die Rückrunde sollte 5:1 zu unseren Gunsten entschieden werden.
Am Abend stand ein gemütlicher Abend in den jeweiligen Gastfamilien an. Auch hier konnte jeder von uns die französische Gastfreundschaft genießen. Schnell war der letzte Tag angebrochen und nachdem wir morgens wieder zwei Runden Schnellschach spielten – wir hatten uns wohl von dem Feiern besser erholt und gewannen 6:0 und 5:1 🙂 – zeigten uns die Schachfreunde noch die beeindruckende Kirche von Gisors nebst dem „Schloss“ und seinem Schlossgarten. Viel zu schnell war die Zeit verflogen und wir mussten gegen 15.30 Uhr zum Treffpunkt, um die Heimreise anzutreten. In drei Tagen war zwischen uns und den Schachfreunden Gisors ein sehr herzliches Verhältnis entstanden und so dauerte das Abschiednehmen – genauso wie bei den Handballern, Radsportfreunden und Offiziellen – über eine Stunde. Unser Busfahrer musste freundlich mehrmals daraufhin hinweisen, dass noch knapp 500 km Heimreise vor uns lagen. Gegen Mitternacht waren wir dann letztendlich wieder zu Hause. Wir hatten ein tolles Wochenende mit vielen Eindrücken und einer besonderen Herzlichkeit erlebt. Im kommenden Jahr freuen wir uns nun auf den Besuch aus Gisors und bereits auf der Heimreise wurden erste Pläne geschmiedet wie man den Handball- und Schachsport bei einem gemeinsamen Turnierangebot kombinieren kann. Heute bleibt nur DANKE zu sagen an die Gemeinde und vor allem an Jutta Christmann: Danke, dass wir als Verein die Gelegenheit hatten teilzunehmen; wir werden auch nächstes Jahr sicherlich wieder dabei sein – VIVE LA JUMELAGE